Shampoos gegen Haarausfall und erblich bedingten Haarausfall

Ob es darum geht, das Volumen nach Haarausfall wiederherzustellen, gesünderes Haarwachstum anzuregen oder einfach nur volles Haar zu erhalten – Haarwuchs-Shampoos werden oft als Lösung angepriesen. Aber funktionieren sie wirklich? In diesem Blog tauchen wir tiefer in die Welt der Haarwuchs-Shampoos ein, betrachten die Inhaltsstoffe und die Wissenschaft dahinter und geben Empfehlungen für diejenigen, die ein Shampoo suchen, das Haarausfall vorbeugen kann.

Die wichtigsten Erkenntnisse:

  • Haarwuchs-Shampoos mit Inhaltsstoffen wie Ketoconazol und Piroctonolamin können erblich bedingten Haarausfall wirksam reduzieren.
  • Androgenetische Alopezie wird durch eine genetische Empfindlichkeit gegenüber DHT verursacht.
  • Wissenschaftliche Untersuchungen zeigen, dass 1–2 % Ketoconazol und Piroctonolamin den Haarwuchs verbessern, Schuppen reduzieren und die Haardicke erhöhen.
  • Die besten Ergebnisse gegen Haarausfall werden erzielt, wenn Haarwuchs-Shampoos mit anderen Behandlungen wie Lotionen oder Nahrungsergänzungsmitteln kombiniert werden.

Was ist erblich bedingter Haarausfall?

Genetische Veranlagung

Androgenetische Alopezie hat, wie der Name schon sagt, eine eindeutige genetische Veranlagung und wird hauptsächlich durch eine übermäßige Reaktion auf Androgene (DHT) verursacht. Diese Erkrankung ist durch eine polygenetische Veranlagung mit unterschiedlicher Intensität gekennzeichnet, die sowohl von mütterlichen als auch von väterlichen Genen beeinflusst wird. Es besteht eine familiäre Veranlagung für androgenetische Alopezie, wobei Söhne ein 5- bis 6-mal höheres Risiko haben, wenn ihre Väter eine Glatze hatten.

Mechanismus des Haarausfalls

Die Entstehung von erblich bedingtem Haarausfall hängt von der Aktivierung des Androgenrezeptors ab und wird meist nach der Pubertät beobachtet. Dabei bindet DHT an den Androgenrezeptor der Haarwurzel, was schließlich zu einer Verkalkung der Kopfhaut und damit zu einer Verkleinerung der Haarfollikel führt, bis das Haar nicht mehr durch die Haut dringen kann.

Bei Kastration vor der Pubertät und bei Personen mit Androgeninsensitivitätssyndrom tritt kein erblicher Haarausfall auf[1].

Zusammenfassend

Wir wissen also, dass der Hormonstoffwechsel und Androgene/Androgenrezeptoren eine entscheidende Rolle bei der Entwicklung von erblich bedingtem Haarausfall spielen[2]. Daraus lässt sich ableiten, dass die Bekämpfung des Hormons DHT und die Hemmung seines Stoffwechsels einen großen Beitrag zur Vorbeugung von Haarausfall leisten können.

Wie funktioniert ein Shampoo gegen Haarausfall?

Ein gut formuliertes Shampoo gegen Haarausfall bekämpft die Ursachen, die mit erblich bedingtem Haarausfall zusammenhängen, nämlich das Hormon DHT und den damit fast immer einhergehenden Entzündungsprozess. 

Förderung der Durchblutung der Kopfhaut/Linderung von Entzündungen der Kopfhaut

Viele Anti-Haarausfall-Shampoos enthalten Inhaltsstoffe, die die Durchblutung der Kopfhaut anregen. Eine gute Durchblutung sorgt dafür, dass die Haarfollikel ausreichend mit Nährstoffen und Sauerstoff versorgt werden, was für ein gesundes Haarwachstum unerlässlich ist. Genau wie bei Entzündungen an anderen Körperstellen reduziert eine gute Durchblutung Entzündungen und damit auch die Fibrose der Kopfhaut.

  • Koffein: Regt die Durchblutung an und kann die Wirkung von DHT reduzieren. Es kann die Wachstumsphase des Haares verlängern, sodass die Haare länger wachsen, bevor sie ausfallen [3].
  • Niacinamid: Stimuliert die Mikrozirkulation im Haar und hat entzündungshemmende Eigenschaften, um die Haarwurzel zu schützen und zu nähren.

Reduzierung von DHT (Dihydrotestosteron)

Dies kann auf zwei Arten geschehen: entweder durch Reduzierung der DHT-Menge in der Kopfhaut, indem das Enzym, das Testosteron in DHT umwandelt, gehemmt wird, oder durch Deaktivierung/Besetzung der androgenen Rezeptoren, sodass das DHT-Hormon nicht an sie binden und seine Funktion ausüben kann. Einige Anti-Haarausfall-Shampoos enthalten Inhaltsstoffe, die die Bildung von DHT hemmen, wie z. B.:

  • Ketoconazol: Ein Antimykotikum, das auch als DHT-Hemmer wirkt und Entzündungen in der Kopfhaut reduzieren kann [4,5,6].
  • Piroctonolamin: Wie Ketoconazol ist dies ein Antimykotikum, das auch als DHT-Hemmer wirkt und entzündungshemmend ist [6].
  • Sägepalmenextrakt: Dieses pflanzliche Präparat kann die Umwandlung von Testosteron in DHT blockieren und so die Auswirkungen von DHT auf die Haarfollikel reduzieren.

Was sind die Erwartungen an ein Shampoo gegen Haarausfall?

Dies ist recht schwierig zu quantifizieren, aber es ist wichtig, dies zu tun, damit Sie als Verbraucher nicht von einem Haarwuchs-Shampoo enttäuscht werden. Kein Shampoo wird Haarwurzeln wieder zum Leben erwecken oder Haarausfall vollständig stoppen, aber sie können zur Bekämpfung von Haarausfall beitragen.

Im Folgenden erläutern wir in einer Reihe von Artikeln, welche Erwartungen an die Wirkung eines hochwertigen Haarwuchs-Shampoos bei Haarausfall gestellt werden. 

Artikel 1

In einem Artikel wurden die Auswirkungen von 2 % Ketoconazol im Vergleich zu 2 % Minoxidil bei 40 Patientinnen mit Haarausfall untersucht. Jede Gruppe bestand aus 20 Patientinnen und die folgenden Parameter wurden untersucht:

  • Heterogenität der Schaftdicke
  • Peripilares Zeichen (BPPS), ein frühes Anzeichen für eine Entzündung bei Alopezie
  • Gelbe Punkte (überaktive Talgproduktion, geht oft mit einer schlechteren Haarausfallprognose einher) 

Diese Studie kam zu dem Schluss, dass die Anwendung von 2 % Ketoconazol 2–4 Mal pro Woche ähnliche Wirkungen wie 2 % Minoxidil hatte. 

Artikel 2

In einer zweiten Studie wurde die Wirksamkeit von 1 %-igem und 2 %-igem Ketoconazol bei der Bekämpfung der Hefe Malassezia auf der Kopfhaut und der Behandlung des seborrhoischen Ekzems verglichen. Eine übermäßige Vermehrung von Malassezia und seborrhoisches Ekzem treten häufig zusammen mit einer typischen Glatzenbildung auf. Diese Erkrankungen führen zu einer übermäßigen Talgproduktion und Schuppenbildung auf der Kopfhaut (d. h. Schuppen) und können somit AGA (androgenetische Alopezie) durch eine Zunahme der allgemeinen Entzündung der Kopfhaut beschleunigen. Außerdem deuten Forschungsergebnisse darauf hin, dass die Bekämpfung von Malassezia-Überwucherung und seborrhoischem Ekzem das Haarwachstum fördern kann. Kurz gesagt: Wenn wir eine Ketoconazol-Formulierung gegen Haarausfall einsetzen, ist sie nur dann von Nutzen, wenn diese Formulierung auch diese Erkrankungen verbessert.

Die Ergebnisse dieses Forschungsteams? Bei der Reduzierung der Malassezia-Belastung und des Schuppens der Kopfhaut aufgrund eines seborrhoischen Ekzems schnitt 2 % Ketoconazol in beiden Kategorien besser ab als 1 % Ketoconazol. Außerdem führte 2 %iges Ketoconazol zu weniger Rückfällen bei beiden Erkrankungen. Allerdings zeigte auch 1 % eine deutliche Verbesserung bei seborrhoischem Ekzem und der Menge an Malassezia-Belastung.

Artikel 3

In einer dritten Studie wurden die Auswirkungen von 1 % Ketoconazol- und 1 % Piroctonolamin-Shampoo auf 150 Männer mit erblich bedingtem Haarausfall und Schuppen untersucht. Die Männer mussten dieses Shampoo sechs Monate lang zwei- bis dreimal pro Woche verwenden.

Beide Behandlungen zeigten nach 2 bis 6 Wochen eine Linderung von Juckreiz und Schuppen. Wenn wir uns die Wirkung der Behandlungen auf verschiedene Haarwachstumsparameter ansehen, sehen wir die folgenden Zahlen (in Prozent):

  • Der Haarausfall geht zurück (Ketoconazol: -17,3 %, Piroctonolamin: -16,5 %)
  • Der Prozentsatz der Haare in der Wachstumsphase steigt (Ketoconazol 4,9 %, Piroctonolamin 7,9 %).
  • Die Wirkung auf den Haardurchmesser ist eine Zunahme von 5,4 % bei Ketoconazol und 7,7 % bei Piroctonolamin.

Die Studie zeigt somit, dass Pirocton-Olamin in einer Reihe von Bereichen besser abschneidet als Ketoconazol**:

  • Im Vergleich zu Ketoconazol erhöht Piroctonolamin die Anzahl der Haare in der Wachstumsphase (Anagenphase) bei 33 % mehr Menschen um mehr als 10 %.
  • Mit Piroctonolamin haben 88 % der Menschen trotz erblich bedingtem Haarausfall dickeres Haar, verglichen mit 78 % mit Ketoconazol.
  • Wenn wir uns ansehen, wie viele Menschen eine signifikante Zunahme (mehr als 10 %) des Haardurchmessers verzeichnet haben, sind es 28 % für Ketoconazol und satte 34 % für Piroctonolamin (10 % größerer Durchmesser bedeutet, dass das Haar 20 % schwerer geworden ist).

Zusammengefasst

Aus diesen Informationen lässt sich schließen, dass Shampoos mit 1 % Piroctonolamin oder 1 % Ketoconazol das Haarwachstum deutlich verbessern und Schuppen sowie den dafür verantwortlichen Pilz reduzieren. Wenn wir versuchen, dies in erwartete Ergebnisse zu übersetzen, können wir davon ausgehen, dass 1 % Ketoconazol oder 1 % Pirocton-Olamin weniger wirksam ist als 2 % Minoxidil, wenn es 2-4 Mal pro Woche angewendet wird. Wenn ein Shampoo, das diese Inhaltsstoffe enthält, mit anderen haarwuchsfördernden Inhaltsstoffen angereichert wird, ist die Wirkung höchstwahrscheinlich gleichwertig mit 2 % Minoxidil oder vielleicht sogar etwas besser. 

Omdat haaruitval het best bevochtigen kan worden vanuit verschillende invalshoeken is het belangrijk om een goede anti haaruitval shampoo in je arsenaal te hebben en die te combineren met andere anti haaruitval producten zoals tabletten en lotions voor maximaal effect.

Haben Sie Fragen zu einem Haarwuchs-Shampoo?

Haben Sie nach dem Lesen dieses Artikels Fragen zu Haarwuchs-Shampoos oder vielleicht nützliche Tipps für uns und andere Nutzer von Haarwuchs-Shampoos? Zögern Sie nicht, uns zu kontaktieren, wir freuen uns, von Ihnen zu hören! 

Artikel referenties

Effect of castration in adolescent and young adult males upon further changes in the proportions of bare and hairy scalp[1].

Assessment of the usefulness of dihydrotestosterone in the diagnostics of patients with androgenetic alopecia[2].

Role of Caffeine in the Management of Androgenetic Alopecia[3].

Trichogenic effect of topical ketoconazole versus minoxidil 2% in female pattern hair loss: a clinical and trichoscopic evaluation[4].

Effect of ketoconazole 1% and 2% shampoos on severe dandruff and seborrhoeic dermatitis: clinical, squamometric and mycological assessments[5].

Nudging hair shedding by antidandruff shampoos. A comparison of 1% ketoconazole, 1% piroctone olamine and 1% zinc pyrithione formulations[6].